stein. farbe. poesie.
STEINSKULPTUREN & FREIE MALEREI
angelika ertl
stein. farbe. poesie.
STEINSKULPTUREN & FREIE MALEREI
angelika ertl
Bei Interesse empfehle ich das Video von Isabel Huber "Die Magie der Wandlung" - Bildhauer Gerd Helmers
Wie entsteht eine Skulptur?
Hier habe ich die Prozesse festgehalten und beschreibe den Weg bis zur Namensfindung. Der Stein ist entstanden im Rahmen des Somerkurses "Die Magie der Wandlung - sich selbst begegnen am Stein" bei Gerd und Chrysanthus Helmers.
Dieser Serpentin ist hart und wird mit Hammer und Meisel bearbeitet. Der erste Schritt ist das "Schälen" des Steines: alle Verletzungen werden bearbeitet, Spitzen abgeschlagen, es entsteht eine erste Form. Der Stein wird markiert mit seiner höchsten, breitesten und den diagonalen Stellen. Diese Markierungen sollen beim Bearbeiten erhalten bleiben. In der Suche nach der inneren Bewegung des Steines werden bestehende Konvexe und Konkaven vertieft. Um die Formensprache des Steines besser wahrnehmen zu können, nehme ich ein Zahneisen und glätte die Oberflächen des Steines. Wenn ich den Stein auf verschiedene Seiten aufstelle, kann ich Möglichkeiten entdecken, wie ich ihn weiter bearbeite. Flächen werden gespannt, Rundungen zu doppelt gebogene Flächen bearbeitet - dabei lassen wir uns von der Natur inspirieren, in der es z.B. keine Rohre gibt, sondern gedrehte und damit stabile Knochen.
"Künstlerisch sein heißt ganz in der Tat sein - dann ist man in der Gegenwart und jede Vorstellung uninteressant, weil deren Bedeutung und Zweck unfrei macht" Gerd Helmers. Was dabei geübt werden kann - fürs Leben - ist sich in der Unsicherheit aufzuhalten.
Mit einer Diamantfeile werden alle Flächen geglättet und die entstandenen Gratzer können durch immer feineres Sandpapier beseitigt und der Stein poliert werden: 60, 80, 120, 240. Jetzt kann der Glanz der Stein mit 400 und 600 Papier im Wasser bearbeitet zum Vorschein kommen und der Stein zeigt seine Farbe und Oberflächenstruktur.
Die Namensgebung erfolgt auf der Vernissage durch die Besucher*innen.
Dieser Serpentin ist so klein, dass ich ihn mit einem bestimmten Werkzeug bearbeite: mit einem Zahnhammer 500 g mit Schlagbreite 25 mm. Der Vorteil davon ist, dass man ihn einhändig benutzt und in der anderen Hand den Stein halten kann.
Zunächst wird der Stein von allen Seiten bearbeitet. Es entstand erst einmal ein Fünfstern. Dann habe ich zwei Durchbrüche geschaffen und nun mehr Platz für das Werkzeug geschaffen zum Bearbeiten.
Aus dem Fünfstern entstanden zwei Ebenen - eine vierblättrige und eine dreiblättrige Blüte. Noch ist der Stein gepickelt und noch nicht geschliffen, weil er - hart wie Marmor - nur schwer mit einer Feile zu bearbeiten ist.
Ich habe kein Modell, wenn ich am Stein arbeite. Es gibt eine Intention, mit der ich beginne: hier ein Hochzeitsgeschenk für ein Paar mit einem kleinen Sohn. Die Fotos zeigen den Werdeprozess: Serpentin zeigt erst beim Polieren seine Farbe und Oberflächenbeschaffenheit.
Dieser Stein sollte mich in meinem Übergang in die Freiberuflichkeit nach 34 Jahren beruflicher Tätigkeit in einer Institution begleiten.
Lange Zeit stand er bei der Entwicklung der Skulptur aufgerichtet - bis ich es spannend fand für den Stein das Gleichgewicht zu finden.
Diesen Stein habe ich in Gedenken an meine verstorbene Mutter bearbeitet. Er entstand ein Jahr nach ihrem Tod und wurde kurz vor Fertigstellung vom Kopf auf die Füße gestellt, weil er gebrochen ist.
Einmal mit Maschine arbeiten und die Prozesse kennenlernen mit Winkelschleifer zum Schneiden, Kompressor zur Formgebung. Konvex arbeiten, damit Konkav entstehen kann. Nach fünf Tagen Arbeit entstand eine Vorstellung von der Form der Skulptur, dann entdeckte ich einen Riss quer durch den Stein und ein grosses Stück konnte mit leichtem Hammerschlag abgebrochen werden.
Die entstandenen inneren Bilder loslassen und sich konzentrieren auf die nächsten Schritte der "Heilung" des Steines und die Skulptur war wieder im Werden.
Angelika Ertl I Darmstädter Straße 59 ~ 64372 Ober-Ramstadt I +49 162 2189 355 I angelika.ertl.camara@gmail.com
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