Geb. 12. Juni 1957

Neugierig, waghalsig, übermütig sind vertraute Worte aus meiner Kindheit für mein „In der Welt sein“ und „Welten entdecken“. Hingabe, Aufmerksamkeit, Geduld, Freude an allem Haptischen, an Lebendigkeit, berührt sein und bewegt sein haben meinen Weg in die Malerei begleitet. Das Bedürfnis nach Leichtigkeit und Überwindung von Sprachlosigkeit und Starre haben meine Liebe zur Bildhauerei genährt, meinen Pinselstrich beeinflusst.  Auf dem Weg zur Kunst begleiten mich wichtige Menschen: meine Freundin Ute Renz führte mich mit Ei-Öl-Tempera in die Welt der Farben, Gerd Helmers eröffnete mir am Stein das Gestaltungsprinzip von Konvexen und Konkaven hin zur eigenen Schöpferkraft. Daina und Victor Nyakudya aus Simbabwe lehrten mich das vielschichtige Sehen und Gestalten konkreter Figuren. Horst Benz und Heidi Schrickel-Benz schenken mir den Entwicklungsraum in die Freie Malerei. 

Raum der Freien Malerei und Steinbildhauerei: Hier kann ich Farben zum Leuchten bringen, Skulpturen erschaffen, die ich mir nicht konstruieren kann, mich und Andere überraschen lassen. Die Begegnung mit dem Werdenden in Bild und Stein verbunden mit der eigenen Entscheidungskraft bei jedem Pinselstrich, bei jedem Schlag erfüllt mich mit Freude und Staunen. Lehrt mich das Leben.

Immer wieder anfangen. Mit einem weißen Raum. Mit einem rohen Stein. Ins Ungewisse. Der kreative Prozess ist auch ein Prozess der Konfrontation mit mir selbst. Eine Übung in Aufmerksamkeit und Anerkenntnis. In meiner Malerei tauchen immer wieder Vögel auf.  Ich kenne das vom Stein: einem Felsen in der Brandung Flügel verleihen. Sich aus der Schwere erheben. 

Umhüllt oder verborgen sein: Das, was entsteht, möge ein Prozess des Entdeckens bleiben – für mich. Für diejenigen, die meine Werke anschauen. Erleben von Atmosphäre. Entdecken von Figuren und Wesen. Flüchtigkeit zuweilen, Geheimnis. Eindeutigkeit zuweilen, Präsenz.