stein. farbe. poesie.
STEINSKULPTUREN & FREIE MALEREI
angelika ertl
stein. farbe. poesie.
STEINSKULPTUREN & FREIE MALEREI
angelika ertl
Unsere politischen, gesellschaftlichen, sozialen, ökologischen und persönlichen Herausforderungen spiegeln die Machtverhältnisse und Folgen für Gegenwart und Zukunft. Ob wir auf die "Corona-Zeit" zurückblicken, uns die Klimakrise vor Augen halten, die Kriege, die an vielen Orten der Welt geführt werden oder auf ganz persönlicher Weise mit den Folgen eigener Lebensweise konfrontiert werden - wir sind herausgefordert - jeweils am eigenen Ort und mit den eigenen Möglichkeiten - eine Änderung herbeizuführen, die ins Leben führt - heute und morgen.
Als Soziologin habe ich gelernt historisch/intergenerativ und biografisch, ökonomisch, machtkritisch und kontextbezogen Situationen zu reflektieren, Probleme im Diskurs zu erkunden, Impulse zu finden für das eigene Handeln und Verantworten.
In der freien Malerei suche ich einen weiteren, einen kreativen Zugang: Ich möchte im Malen neue Antworten finden für komplexe Fragen und Aufgaben und die Grenzen von Kognition und Sprache überwinden. Das Projekt TRANSFORMATION scheint mir ein geeigneter Zugang zu sein. Transformation beinhaltet mehr als Wandel, Prozess, Veränderung - geht es doch um eine lebbare Gegenwart und Zukunft. Um Grenzen. Um Verantwortung für die Folgen des Handelns in der Gegenwart. Um Lebensweisen, die sich auch in der Zukunft entfalten können.
Der Müll im Herzen und in der Welt ist auch Teil unserer Biografie. Als alternde Frau möchte ich nicht nur einen genussvollen Lebensprozess im Altern gestalten, sondern habe auch die Folgen meiner bisherigen Lebensweise zu tragen und muss mir die Frage stellen, welche Verantwortung ich persönlich mittrage für unsere aktuelle Weltlage (wie ich meine Großeltern/Eltern gefragt habe, welche Verantwortung sie für den Holocaust haben).
Was bedeutet für mich persönlich der Übergang von Berufsleben in den Status der Rentnerin und wie möchte ich die kurze Zeitspanne des Alterns gestalten, bevor eine Pflege- und Hilfebedürftigkeit neue Herausforderungen an mich stellt? Welche Handlungsspielräume kann ich entdecken für mich, für uns und wie meine Rolle finden und entwickeln als Weltbürgerin?
Hoffnungsvoll blicke ich auf die Entwicklung in Westafrika. Besonders Senegal kann uns selbst ein Vorbild werden in Sachen Demokratie und machtkritischem Handeln. Eine neue Regierung forciert die Prozesse der Entkolonialisierung und die Entwicklung einer Gesellschaft, die von ihren eigenen Reichtümern leben kann und als globalisierter Staat mit EIGENart sich selbstbewusst behauptet und Augenhöhe beansprucht.
Für mein Projekt habe ich verschiedene Ausgangssituationen und Impulse gewählt:
- neun Keilrahmen in der Größe 80x100 cm, die mit Ei-Öl-Tempera grundiert sind in den Farbtönen gelb bis dunkelrot, und der Witterung ausgesetzt waren, weil acht Jahre im Freien gelagert.
- Gedichte, die mich inspirieren oder mir beim Malen in den Sinn kommen und mich im Malprozess weiter beeinflussen.
Ich lasse Sie hier teilhaben an meinen unterschiedlichen malerischen Suchbewegungen. Sie können bei Bildern verweilen und sich fragen, welche Antworten uns Transformation geben kann für Gegenwart und Zukunft - für eine lebenswerte Welt für JEDEn.
Im Jardin des Plantes, Paris 1907
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.
Das Sterben zum Ende hin denken. Das Sterben vom Ende her denken. Das Sterben als Wendepunkt denken: in was hinein?
Das Leben vom Gelebten her denken. Das Leben von der Gegenwart her verstehen. Das Leben als Möglichkeit von Veränderung und Entwicklung her gestalten und Grenzen dabei WAHRnehmen.
Sozusagen grundlos vergnügt.
Mascha Kalégo.
Ich freu mich, dass am Himmel Wolken ziehen und dass es regnet, hagelt, friert und schneit.
Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit, wenn Heckenrosen und Holunder blühen.
Dass Amseln flöten und dass Immen summen, dass Mücken stechen und dass Brummer brummen.
Dass rote Luftballons ins Blaue steigen.
Dass Spatzen schwatzen und dass Fische schweigen.
Ich freu mich, dass der Mond am Himmel steht und dass die Sonne täglich neu aufgeht.
Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter, gefällt mir wohl, da steckt ein Sinn dahinter, auch wenn die Neunmalklugen ihn nicht sehn. Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn!
Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn. Ich freue mich vor allem, dass ich bin.
In mir ist alles aufgeräumt und heiter: Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt. An solchem Tag erklettert man die Leiter, die von der Erde in den Himmel führt. Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben - weil er sich selber liebt- den Nächsten lieben.
Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne und an das Wunder niemals ganz gewöhne.
Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu!
Ich freu mich, dass ich … dass ich mich freu.
Krieg.
Immer da.
Schweigen wandeln Welten.
Helden verstummt, Menschen tot. Morgen.
Morgen.
Geschenkte Freiheit.
Das Gestern vergessen. Licht-Schatten. Reich-Arm.
Verantwortung.
Text Angelika Ertl
LICHTerloh.
Bild rechts, Acryl auf Papier 35x50 cm
Gleichgewicht - zusammen
Bild unten links, Acryl auf Papier, 35x50 cm
Die Fratze des Krieges
Bild unten Mitte, Acryl auf Papier, 20x20 cm
"Sei ohne Sorge!"
Bild unten rechts, Acryl auf Leinwand, Leinwand
"Die Fliege sitzt auf dem Ochsen. Fest davon überzeugt den Karren zu ziehen." Ingo Cesaro
Bild links:
"Bauernstreik - der Ochse döst, der Karren bleibt leer"
Bild rechts:
"Siesta - der Ochse im -wohlverdienten- Mittagsschlaf"
Wohin führen Sehnsüchte? Woher kommen Sehnsüchte?
inspiriert von Nina Hagen "Ich will ein Fisch im Wasser sein" - vom DamenlikörChor interpretiert: https://youtu.be/RBj1btU6JtI?si=HJBesfsC46Seub6Z
Sie will ein Fisch im Wasser sein,
Im flaschengrünen, tiefen See.
Sie will mit Wasser sich besaufen
Und paar Blasen blubbern lassen.
Was Sie dann will,
Das ist mit Neptun schweigen.
Und in Ruhe tun was sie sonst nie tut,
Was Sie sonst nicht kann und sohh.
Sie will ein (Ahaahaahaa..) Fisch im Wasser sein,
Im (Ahaahaahaa..) flaschengrünen, tiefen See.
Sie will mit Wasser sich besaufen (Haahaahaa..)
Und paar Blasen (...Leijido..) blubbern lassen. (Bidubidibi...)
Was Sie dann will,
Das ist mit (Dupdupdupdidu...) Neptun schweigen.
Und in Ruhe tun was (Ahaahaahaa..) sie sonst nie tut,
Was Sie sonst nicht kann und sohh.
Hhos dnu nnak thcin tsnos eiS saw,
Tut ein tsnos eiS saw nut ehuR ni dnU
Negiewhcs nutpeN tim tsi sad,
Lliw nnad eiS saW
.nessal nrebbulb nesalB raap dnu
Nefuaseb hcis ressaw tim lliw eiS
.eeS nefiet, nenürgnenhcsalf mi
Nies ressaW mi hcsiF nie lliw ieS
Writer(s): Nina Hagen
Leben
Welten tanzen
Freude. Trauer. Lust
Welt vergeht. Welt entsteht.
Gnade
Text Angelika Ertl
Das eigen gelebte Leben hat seine Spuren im Alter und will verantwortet werden.
Kopf. Hals. Körper. Blutrot. Lebenssaft. Wunde. Wendehals. Tunnelblick. Schau nicht zurück. Starre. Korsett. Fehlender Halt - Haltung.
Halswirbelarthrose rechts, Acryl auf Papier 35x50 cm
Folgen von Krieg, Gewalt, Zerstörung der Lebensquellen müssen nachfolgende Generationen ertragen, bewältigen, wenn es glückt: heilen.
Traumatisiert unten, Acryl auf Papier 35x50 cm
Engel trifft Teufel.
Was machen wir nur mit dieser Welt?
Ratlos
Bild rechts, Acryl 35x50 cm Papier
Maria
In Flammen. Das Königskind brennt. Die Erdenbürger*innen kämpfen um Überleben.
Bild unten links, Acryl 30x30 cm Leinwand
Bild unten rechts, Acryl auf Holz, 50x60 cm
Engel mit Weltkugel
Alles was Menschen erschaffen haben, fliegt Ihnen um die Ohren
Bild unten Mitte, 35x35 cm Acryl auf Holz
Text Angelika Ertl
Transformation ist notwendig - wollen wir und unsere Kinder, alle Menschen auf dieser Welt LEBEN. Wie gelingt uns diesen Sinn im eigenen Leben zu nähren und uns dafür einzusetzen - für das Eigene, für Jeden, für Tiere und Pflanzen, für Frieden und Schönheit in der Welt:
DaSEIN. Empfindsam. Leise. Mich überraschen lassen im malerischen Prozess. Es ist was es ist. Danke.
Das gelbe Herz 80x100 cm Leinwand, Mischtechnik
Flickwerk 50x90 cm, Papier, Mischtechnik
DREIeck Gelb 80x100 cm Leinwand, Mischtechnik
Das Geheimnis
von Transformation
liegt
im
malerischen
Prozess.
Angelika Ertl I Darmstädter Straße 59 ~ 64372 Ober-Ramstadt I +49 162 2189 355 I angelika.ertl.camara@gmail.com
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